Die Betrachterin, 2022/23, drei Objekte aus Hartfaserplatten, mit Teleskopen, Stativen, schriftlichen Beiträgen auf Folie | Mariendom Linz, 04/2022–06/2023 | Konzept, Objektentwurf, Projektdurchführung: Margit Greinöcker | Wissenschaftliche Leitung: Anna Minta, Martina Resch | Objektbau und Details: Daniel Schöngruber | Druck: Collage-Design OG | Lektorat: Tobias Hagleitner | Teleskope: Lacerta | Textbeiträge von 27 Autor*innen aus unterschiedlichen Fachbereichen | Fotos: Margit Greinöcker.
DIE BETRACHTERIN nimmt mit wechselndem Blickpunkt einzelne Frauendarstellungen im Linzer Mariendom in den Fokus – mit künstlerischem und wissenschaftlichem Interesse und mit optischem Gerät. Auf Anregung des zur Bauzeit tätigen Bischofs (Baubeginn Mitte 19. Jhdt.) sollten in den Glasfenstern neben biblischen Szenen auch Region, Land und Leute dargestellt werden: Wer durfte eine Rolle einnehmen in dem prächtigen Mariä-Empfängnis-Dom? Welche Rollen wurden den Frauen zugeschrieben? Aus diesem sehr dichten Geflecht an Erzählungen und Geschichte, die das Gesamtkunstwerk Mariendom bilden, löst Margit Greinöcker mit Hilfe von Fernrohren einzelne Frauenbilder aus ihrem Gefüge und bringt sie aus der unerreichbaren Distanz nah an die Betrachter*innen heran. Parallel dazu involviert sie Expert*innen aus unterschiedlichen Fachbereichen, die ihre aktuellen Recherchen und Inhalte einbringen und so das zeitgenössische Bild der Frauen im Dom zu schärfen helfen. DIE BETRACHTERIN veränderte im zeitlichen Abstand von 4 Monaten ihre Position und ihre Inhalte.
DIE BETRACHTERIN [the viewer (f)] focuses on individual depictions of women in St. Mary’s Cathedral in Linz with changing points of view – with artistic and scientific interest and with optical equipment. At the suggestion of the bishop active at the time of construction, the stained glass windows were to depict the region, country and people as well as biblical scenes: Who was allowed to play a role in the magnificent cathedral? What roles were ascribed to women? Using telescopes, Margit Greinöcker removes individual images of women from this very dense network of stories and history, which form the overall work of art that is the cathedral, and brings them close to the viewer from an unreachable distance. At the same time, she involves experts from various fields who contribute their current research and content and thus help to sharpen the contemporary image of women in the cathedral. Every four months, DIE BETRACHTERIN changes its position and content.